Tafel 53 | Penisschaft

Bildbeschreibung

Das Werk „Penisschaft“ ist auf einer Litfaßsäule angebracht und zeigt die stilisierte Darstellung einer schwangeren Frau. Auf ihrem Bauch steht in blauer, tropfender Graffiti-Schrift das Wort „Penisschaft“. Die grobe, tropfende Linienführung verleiht dem Werk eine rohe, spontane Ästhetik und verstärkt seine provokative Wirkung.

Serien-№
00783.01-053.00001

Gemalt
15. Juni 2023

Koordinaten
52°29'34.77" N
13°25'20.87" E

 

Motiv & Symbolik

Durch das Wortspiel zwischen „Schwangerschaft“ und „Penisschaft“ thematisiert das Werk die patriarchalen Strukturen, die Frauen oft die Entscheidungsfreiheit über ihre eigenen Körper verwehren – insbesondere im Kontext von Abtreibungsgesetzen. Die Platzierung des Begriffs „Penisschaft“ auf dem Bauch der schwangeren Frau symbolisiert die Fremdbestimmung, die Frauen häufig erleben, wenn es um Entscheidungen über ihre Schwangerschaft geht. Das Werk kritisiert damit die Übertragung des „Eigentums“ an Schwangerschaften auf Männer und politische Institutionen, die Frauenrechte beschneiden.

Text & Bedeutung

Der Schriftzug „Penisschaft“ verweist auf die Kontrolle, die oft von männlich dominierten Gesellschaften über weibliche Körper ausgeübt wird. Das Werk spielt darauf an, wie Frauen im Kontext von Schwangerschaft und Abtreibungsgesetzen regelmäßig ihre Selbstbestimmungsrechte verlieren. Durch die Wortwahl wird auf die gesellschaftlichen und rechtlichen Einschränkungen angespielt, die Frauen auferlegt werden, während männliche Interessen und Ansprüche im Vordergrund stehen. Affe Krzbrg schafft eine kritische Reflexion darüber, wie tief verwurzelte patriarchale Werte weiterhin den Zugang zu Abtreibung und die Entscheidungsfreiheit von Frauen einschränken.

Gesamtaussage

„Penisschaft“ ist eine provokative Kritik an der Fremdbestimmung weiblicher Körper und an restriktiven Abtreibungsgesetzen. Affe Krzbrg zeigt auf, wie patriarchale Strukturen Frauen das Recht auf ihre eigenen Entscheidungen entziehen und wie die Kontrolle über Schwangerschaften oft Männern oder männlich geprägten Institutionen übertragen wird. Das Werk fordert die Betrachtenden dazu auf, über das Konzept der Selbstbestimmung und die Ungerechtigkeit gegenüber Frauen in Bezug auf reproduktive Rechte nachzudenken und stellt die Frage, wem der weibliche Körper gehört.

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Tafel 54 | Sause Brause