Affe Krzbrg

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Tafel 47 | Mannopause

Bildbeschreibung

Das Werk „Mannopause“ zeigt eine Armbanduhr, deren Zeiger die Form eines schlaffen, weichen Penis haben und auf sechs Uhr stehen. Unterhalb der Uhr ist der Schriftzug „Mannopause“ zu lesen – ein humorvolles, aber vielschichtiges Wortspiel, das Themen wie Männlichkeit, Vergänglichkeit und die unausweichliche Veränderung patriarchaler Strukturen anspricht.

Serien-№
00315.01-047.00007

Gemalt
12. September 2022

Koordinaten
52°29'32.3" N
13°24'39.86" E

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Motiv & Symbolik

Die Kombination von Uhr und schlaffem Penis als Zeiger deutet auf einen Moment des Stillstands und des Verlusts traditioneller Männlichkeitssymbole hin. Anstatt auf Kraft und Potenz zu verweisen, stellt der weiche Zeiger das männliche Selbstverständnis infrage. Die Position auf sechs Uhr kann als subtile Anspielung auf „Zeit für Sex“ gelesen werden, die hier ironisch durch den schlaffen Zustand konterkariert wird. Der Verweis auf eine Art „Pause“ in der Männlichkeit deutet an, dass es vielleicht Zeit ist, eine neue Perspektive einzunehmen.

Text & Bedeutung

Der Begriff „Mannopause“ ist ein bewusst gewähltes Wortspiel, das an die Menopause erinnert – einen natürlichen, aber unausweichlichen Übergang im Leben vieler Frauen. Analog dazu könnte die „Mannopause“ als unausweichlicher Prozess im Leben von Männern interpretiert werden, in dem sich überkommene Vorstellungen von Männlichkeit auflösen oder weiterentwickeln müssen. Während die Menopause eine biologische Veränderung markiert, stellt die „Mannopause“ eine soziale und persönliche Transformation dar, die möglicherweise ebenfalls unausweichlich ist.

Gesamtaussage

„Mannopause“ hinterfragt auf humorvolle, aber nachdenkliche Weise die gesellschaftlichen Konzepte von Männlichkeit und das männliche Selbstbild. Affe Krzbrg regt mit diesem Werk dazu an, den natürlichen Prozess der Veränderung auch auf patriarchale Strukturen und Männlichkeitsbilder anzuwenden. So wie die Menopause eine unvermeidbare Phase ist, sollte auch die „Mannopause“ als notwendiger Wandel im Leben von Männern und in der Gesellschaft verstanden werden – ein Übergang zu einer reflektierten, erneuerten Perspektive auf Männlichkeit und Macht.