Affe Krzbrg

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Tafel 22 | AM-Apparat

Bildbeschreibung

Das Werk „AM-Apparat“ zeigt eine schematische Darstellung eines Schalters oder Hebels mit den Beschriftungen „AM“ und „AUS“ an den Enden, umrahmt von dicken, blauen, tropfenden Linien, die eine handgemachte und rohe Ästhetik erzeugen. Am unteren Rand steht „AM-APPARAT“ in derselben tropfenden Schrift, was die Anspielung auf ein technisches Gerät oder Telefon verstärkt.

Serien-№
00530.01-022.00004

Gemalt
29. November 2022

Koordinaten
52°29'31.82" N
13°25'6.7" E

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Motiv & Symbolik

Der Titel „AM-Apparat“ verweist auf die frühere telefonische Formulierung „am Apparat“, bei der eine Person „am Telefon“ ist – heutzutage oft stellvertretend für die Anwesenheit an einem digitalen Gerät wie einem Smartphone oder Computer. Das Werk thematisiert die Idee, dass Menschen im modernen Kontext häufig nur „an“ sind, wenn sie mit einem Gerät verbunden sind. Das „AM“ spielt zudem auf die Amplitudenmodulation (AM) an und stellt die begrenzte Logik von „An“ und „Aus“ infrage, die keine Nuancen oder Zwischenzustände zulässt. Affe Krzbrg kritisiert damit die technologische und soziale Struktur, die Menschen auf eine binäre Existenz reduziert, ohne Raum für alternative oder modulierte Zustände.

Text & Bedeutung

Die Beschriftung „AM-APPARAT“ und die Begriffe „AM“ und „AUS“ symbolisieren die Reduktion menschlicher Präsenz auf digitale Verbindungen. Im Kontext der Amplitudenmodulation stellt „AM“ eine eindimensionale Art der Kommunikation dar, die nur zwischen Ein und Aus wechseln kann, ohne feinere Abstufungen. Die Wahl von „AM“ statt „FM“ (Frequenzmodulation) spielt mit der Idee, dass in unserer zunehmend digitalisierten Welt eine zusätzliche, variablere Ebene fehlt. Es deutet an, dass Menschen „an“ oder „aus“ sind, ohne Raum für Abstufungen, Individualität oder Zwischentöne.

Gesamtaussage

„AM-Apparat“ ist eine kritische Reflexion über die moderne Tendenz, menschliche Präsenz auf den Zustand „an“ oder „aus“ zu reduzieren – vor allem in Bezug auf digitale Geräte. Affe Krzbrg hinterfragt das binäre Denken, das im technologischen und sozialen Kontext oft keine Zwischentöne zulässt. Das Werk fordert die Betrachtenden auf, über alternative Arten der Verbindung und Präsenz nachzudenken, die jenseits der einfachen digitalen Ein/Aus-Logik liegen. Es stellt damit die Frage, wie viel von der menschlichen Erfahrung und Identität in einer Welt verloren geht, die keine Frequenzmodulation kennt.