Tafel 12 | Die Lunte geht Piff-Paff
Bildbeschreibung
Das Werk zeigt die Umrisse Deutschlands, die in Form von Rauchschwaden dargestellt sind. Innerhalb dieser Umrisse ist die Phrase „Die Lunte geht Piff Paff“ in markanter, tropfender Schrift zu lesen. Die Linien und Tropfspuren, erzeugt durch Dripsticks, verleihen dem Motiv eine flüchtige, beinahe schwerelose Wirkung.
Serien-№
00865.01-012.00052
Gemalt
15. August 2023
Koordinaten
52°29'58.93" N
13°22'12.8" E
Motiv & Symbolik
Die Darstellung Deutschlands als Rauchschwaden verweist auf die gesellschaftliche Verbreitung des Cannabiskonsums, der für viele längst eine alltägliche, akzeptierte Form des Konsums geworden ist – ähnlich wie der Konsum von Alkohol. Der Begriff „Lunte“ dient hier als Metapher für einen Joint, jedoch auch als Hinweis auf die Ambivalenz, die dem Cannabiskonsum in Deutschland begegnet. Während Alkohol fest in der Gesellschaft verankert ist und kulturell akzeptiert wird, wird Cannabis trotz seiner Allgegenwärtigkeit noch immer anders behandelt und ist mit rechtlichen und gesellschaftlichen Stigmata behaftet. Die Wortwahl „Piff-Paff“ ahmt das Geräusch des Anzündens nach und vermittelt gleichzeitig die entspannte Atmosphäre, die viele Konsumenten mit dem Cannabiskonsum verbinden.
Text & Bedeutung
Der Text „DIE LUNTE GEHT PIFF PAFF“ verweist sowohl auf den Akt des Konsums als auch auf die zunehmende gesellschaftliche Normalisierung von Cannabis, die für viele Menschen zur alltäglichen Realität geworden ist. Affe Krzbrg hebt die Doppelmoral hervor: Während Alkohol gesellschaftlich akzeptiert ist, wird Cannabis – trotz seiner weiten Verbreitung – weiterhin rechtlich und sozial anders behandelt. Das Werk hinterfragt die unterschiedlichen Maßstäbe, die an diese Substanzen angelegt werden, und fordert dazu auf, bestehende Vorurteile und rechtliche Diskrepanzen in der Wahrnehmung von Cannabis kritisch zu überdenken.
Gesamtaussage
„Die Lunte geht Piff-Paff“ ist ein klarer Kommentar zur Doppelmoral in der gesellschaftlichen Akzeptanz von Drogen. Der Umriss Deutschlands als Rauchschwaden zeigt, dass Cannabis in der Gesellschaft tief verankert ist und für viele eine normale Droge darstellt, ähnlich wie Alkohol. Dennoch verdeutlicht Affe Krzbrg, dass Konsumenten von Cannabis weiterhin rechtlichen und gesellschaftlichen Benachteiligungen ausgesetzt sind. Das Werk fordert eine Reflexion über die diskriminierende Wahrnehmung und Ungleichbehandlung von Cannabis im Vergleich zu Alkohol und spricht sich implizit für eine Anerkennung des Cannabiskonsums als gesellschaftliche Normalität aus.